Im Gesangsunterricht kommt es fast täglich vor, dass ich als Vocalcoach gefragt werde, wie ich die Stimme meiner Schülerinnen und Schüler finde. „Wie war ich?“ „War der Song gut?“

Trotz dieser an sich einfachen Frage ist es schwer, darauf eine adäquate Antwort zu geben. Obwohl sich die meisten der Schüler eine wertende Einschätzung durch mich, den Lehrer, wünschen, bin ich mittlerweile davon abgekommen, eine Bewertung abzugeben.

Die Einschätzung, ob einem eine Stimme gefällt oder nicht, ist schließlich reine Geschmacksache.

Extreme Stimmfarben bekannter Sängerkünstler regen zur Diskussion über „gut“ oder „schlecht“ an. Der bisweilen schnupfenaffine nasale Sound eines Jan Delay spaltet die Geister. Die einen lieben ihn, die anderen gar nicht.

Das Wundervolle am Rock-Pop-Gesang ist die Tatsache, dass jeder Sänger so klingen darf, wie er möchte. Anders ist es in der Klassik, in der ein Stimmideal angestrebt und durch den Gesangslehrer angeleitet wird.

Worum aber geht es dann im Rock-Pop-Gesangsunterricht? Man möchte als Schüler doch weiterkommen, sich entwickeln. Hierzu braucht es dann aber doch eine Art objektive Einschätzung des eigenen Gesangstalentes. Oder etwa nicht?

Intonation

Bewertbar ist zum einen die Intonation. Zwar gibt es auch hier neue Forschungen, die bezweifeln, dass Töne bzw. Tonhöhen von jedem gleich richtig wahrgenommen werden. Dennoch ist die korrekte Intonation einer Melodie die Grundlage, um einen Song ansprechend vortragen zu können. Wir alle kennen die schiefen Töne mancher Karaokesänger. Und auch die Superstars sind nicht davor gefeit, aufgrund meist äußerer Umstände „daneben“ zu singen.

Ökonomie

Außerdem bewertbar ist die Ökonomie. Das oberste Ziel im Gesangsunterricht ist die stimmschonende Produktion eines Tones. Dabei kann sich der Schüler zunächst einmal recht gut auf sein eigenes Körpergefühl verlassen:

„Was sich gut anfühlt, ist in der Regel auch gut produziert.“

Aber Vorsicht: Nur ein erfahrener Vocalcoach hört aufgrund seiner jahrelangen Erfahrung wirklich, ob ein Ton ökonomisch gebildet wurde oder nicht.

Was ist denn dann eine „schöne“ Stimme? Als „schön“ empfindet man immer das, was einem gefällt. Das ist in erster Linie der Klang. Je nach den individuellen Vorlieben empfinden wir einen weichen, hauchigen, kratzigen, rauhen, sanften oder powervollen Stimmklang als besonders ansprechend. Entscheidend ist daher, dass man beschreiben kann, was einem an seinem Stimmsound gefällt oder auch nicht. Aufgabe des Coaches ist dann, die Schüler an die Hand zu nehmen und zu erklären, was technisch und anatomisch hinter jedem jeweiligen Sound steckt. Damit jeder die Stimme erlangen kann, die er persönlich als „schön“ empfindet.

Gefühl

Ob uns eine Stimme eine Gänsehaut auf den Körper zaubert oder nicht, hängt vor allem davon ab, ob der Sänger es schafft, sich mit seiner Stimme in mein Herz zu schleichen.

Dabei geht es nur um eines: Gefühl, Gefühl, Gefühl!

Und auch das kann man üben und trainieren! Mithilfe professionellen Gesangsunterrichtes.

Lust bekommen, an der eigenen Stimme zu arbeiten? Dann melde dich einfach zu einem unserer Workshops an! Wir freuen uns auf dich! Deine ite

 

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