Hast du schon einmal über deine Stimme gesprochen? Hast du ihren Klang beschrieben, deine Stimmfarbe, deinen Sound? Noch nie? Dann wird es Zeit! Du fragst dich jetzt warum? Dann lies dir diesen Artikel bis zum Ende durch und du wirst vielleicht verstehen, warum es wertvoll ist, über die eigene Stimme zu sprechen.

„Hilfe! Meine Stimme klingt nicht gut!“

Als Vocalcoach finde ich es natürlich sehr interessant, sich über Stimme zu unterhalten. Eine gemeinsame Sprache über den Sound zu finden, also eine Art Kommunikation zu entwickeln über etwas, das man nicht sehen kann, das ist, was im Gesangsunterricht oft am Anfang steht.

Ich bitte meine Schülerinnen und Schüler oft zu beschreiben, was ihnen an ihrer Stimme gefällt, aber auch was sie stört. „Der Song klingt nicht gut“, ist da oftmals die differenzierteste Antwort. Dabei kann es so hilfreich sein, detaillierter und präziser darüber zu sprechen, wie man klingt.

„Hauchig, soulig, kratzig, rockig …“

Hierfür eignen sich am besten Adjektive. Ihre Liste ist unendlich erweiterbar und gibt auch – ganz nebenbei – einen interessanten Einblick, wie jeder Einzelne Stimme wahrnimmt, sie klingt z. B. weich, hart, samtig, hauchig, knatternd, knisternd, raspelig, offen, eng, gepresst, weinerlich, clean, belegt, heiser, metallisch, bellend, schrill, beruhigend, glatt, wellig, dumpf, kehlig usw.

Allein dieser Ausschnitt beweist, wie individuell und unterschiedlich eine Stimme klingen kann.

Die Stars der Pop-Rock-Branche beweisen mit ihren Stimmen, die man aus Tausenden heraushören und erkennen kann, die Vielfalt der Klänge.

Was wäre Adele ohne ihren bauchigen, vollen und souligen Sound:

Oder Jan Delay ohne seinen kermitartigen nasalen Klang:

Oder Pink ohne ihren angekratzten Sound!

Eine gemeinsame Sprache finden

Jeder einzelne der genannten Stimmsounds benötigt eine eigene Art und Weise, ihn zu produzieren. Ein hauchiger Sound, der häufig in Balladen zu finden ist, wird oft mit einer verstärkten Luftabgabe produziert, um das Samtige und Sanfte einer Stimme hervorzuheben. Ein kerniger Sound hingegen klingt eher scharf oder metallisch und benötigt daher einen sehr fokussierten Ton-Sitz.

An diesen beiden Beispielen erkennt man schon, wie differenziert die Soundproduktion ist. Es geht um das geeignete Zusammenspiel von Atmung, Luftabgabe, Körperspannung, Einstellung der Artikulationswerkzeuge und vieles mehr. Dieses Zusammenspiel gilt es im Gesangsunterricht (à Link zum Blogbeitrag So erkennt man einen guten Gesangslehrer) zu erproben, um schließlich den Stimmsound für sich selbst zu entdecken, der einem persönlich am besten gefällt. Und es gibt dann nichts schöneres, wenn man vom Schüler hört: „Wow, meine Stimme klingt jetzt richtig gut!“

Analyse von Superstars

Eine gute Übung, zu einer gemeinsamen Sprache über den Stimmsound zu gelangen, ist die Analyse von Songs der Superstars. Auf diese Weise findet man mit der Zeit eine gemeinsame Sprache über Stimme. Und das macht es mir als Coach leichter, die geeigneten Hinweise, Tipps und Anleitungen für den individuellen Wunsch-Sound zu geben.

Du hast Interesse, mehr über deinen eigenen Stimmsound zu erfahren? Dann ist ein Workshop in unserer Voicefactory in Augsburg genau das Richtige für dich!

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